Gr. βαυβάω `schlafen' ist, wie βαυβών `penis', volkstümliches Deckwort.
Vielleicht auch hierher schwed. mdartl. patte `Weiberbrust, Zitze', isl. patti `kleines Kind', engl. pat `kleines Klümpchen (von Butter)'; die daneben stehenden Formen mit germ. b-, älterdän. arsbatte `Arschbacke', schwed. mdartl. batt `kleiner Haufen' zeigten dann dieselbe Auslautschwankung wie b(h)eu-, b(h)ū̆- `aufblasen, schwellen', womit die Wz. b(h)ed- (:b(h)u-d-, -t-) den Ursprung aus der Vorstellung der aufgeblasenen Backen gemeinsam hätte.
Lat. bassus `crassus, pinguis, obesus', roman. `niedrig', bleibt fern.
Mit Dehnstufe ai. bālá-ḥ `jung, kindlich', m. `Knabe, Kind', f. `Mädchen'.
Kluge11 festhält).
WP. II 109 f.
Mit auslautenden Gutturalen: ai. búk-kāra-ḥ `Gebrüll des Löwen', bukkati `bellt' (av.bučahin- `der das Geheule, Gefauche an sich hat', buxti- `Heulen, Fauchen'?), gr. βύκτης `heulend'.
Vielleicht mir. bōchna `Meer' (`*tosende Brandung'; Gdf. *boukaniā); lit. bùkčius `Stammler', lett. bũkšk̨êt `dumpf schallen'; slav. buk- (aus hochstufigem *bouk-) in russ.-ksl. bučati `dröhnen', serb. bûčēm, búkati `brüllen', búčīm, búčati `tosen (vom Meere)'; *būk- in russ. usw. byk `Stier'; über angebl. *bŭk- in aksl. bъčela, bьčela `Biene' (vgl. russ. byčátь `summen, von Bienen') s. unten bhei- und WH. I 555; nasaliert poln. bąkać `halblaut reden, murmeln', bąk `Rohrdommel', alt `būbō'; in der Anwendung auf dumpfen Schlag russ. búkatь, búchatь (*bouk-s-) `stoßen, schlagen, daß es schallt', buch `plumps!', serb. búhnuti `losbrechen', bušiti `schlagen, werfen, stürzen, mit Gepolter fallen', lit. bukùoti, lett.baũkš `Bezeichnung eines durch starken Schlag oder Fall hervorgebrachten Schalles', vermutlich auch buka `Faustschlag' (auch lit. bukùs `stumpf' hierher als `durch Schlagen stumpf geworden'?); mhd. buc `Schlag, Stoß' (ohne Lautverschiebung durch stete nebenherlaufende Neuschöpfung), puchen, buchen, nhd. pochen, ndl. beuken `schlagen, stoßen', schwed. boka, bauka, buka ds. (aber auch `graben, wühlen', wie aisl. bauka; dies ein versch. Wort? s. auch WH. I unter faux), engl. to poke `stoßen, stechen', norw. pok, pauk `derber Knüttel', vielleicht mir. būalaim `schlage' (*bougl..., oder zu bhāu-d- `schlagen').
Redupliziert wie βύβα, βουβών auch lit. bubsù, bubsė́ti `Blasen aufwerfen' (von Wasseroder gärendem Teig), mnd. bubbeln `Blasen aufwerfen, wallen', schwed. bobba `Schwulst, Finne, Insekt', bubba `Laus' und `Trollius europaeus' u. dgl. (mit idg. bh oder mit durch Neuschöpfungverhinderter Lautverschiebung von b), anord. bȳfa (*bhūbhiōn-) `großer, klumpiger Fuß', norw.dial. būve, būva `dicker, klotziger Mensch, Butzenmann'.
Mit sicherem bh-: ai. bhū́-ri-ḥ `reichlich, viel, gewaltig', Komp. bhū́yas-, bhávīyas-, Superl. bhū́yišṭha-ḥ, av. būiri- `reichlich, völlig, vollkommen', Komp.-Adv. baiyō `(mehr, zeitlich =) länger, auf länger als', Superl. bōištǝm `plurimum'; arm. bavel, bovel `bastare'; lit. būrỹs `Haufe (Häuser), Menge (Schafe, Vögel, auch Regen)', lett. bũra `Haufe (Volkes)';
ohne r-Suffix: aksl. bujь (*bhou̯i̯o-) `wild, grausam, töricht', russ. bújnyj `ungestüm, wild, üppig wachsend'; ob hierher ndd. bö, böje, ndl. bui `Bö, Windstoß, Schauer'?; gr. φόα ἐξανθήματα ἐν τῳ̃ σώματι Hes.; mit Dehnstufe *bhōu- gr.-ion. φωΐδες, att. φῳ̃δες `Brandblasen'; gr. φαι̃σιγξ, φαυ̃στιγξ `Brandblase, Blase' (mit Abl. ǝu neben ōu).
Auch die Wz. bheu- `werden, entstehen' ist wohl aus `schwellen' entwickelt, vgl. die Bed. von ai. prábhūta-ḥ `reichlich, zahlreich' (: bhávati) mit der von bhū́ri-ḥ.
Erweiterungen mit l sind vielleicht: ai. buri-ḥ, buli-ḥ (unbel.) `Hinterbacke, weibliche Scham' = lit. bulìs (auch bùlė, bulė̃) `Hinterbacken', gr. βυλλά βεβυσμένα Hes., mnd.poll `Kopf, Spitze, Wipfel' (*bulno-), mnd. pull, poll `(aufgetriebene) Hülse, Schote', engl. pulse `Hülsenfrucht'; ablautend mnd. puyl `Sack', puyla `Geschwulst'; mit bh-: got.ufbauljan, nur im Partiz. ufbaulidai `Aufgeblasene, Hochmütige', ahd. paula f. `Blatter', ags. bȳle, ahd. pūlla, mhd. biule `Beule', anord. beyla `Höcker, Auswuchs', aschwed. bolin, bulin `geschwollen'; air. bolach `Beule' (*bhulāk-, allenfalls bhol- zu bhel- `schwellen'); arm. boil, Gen. Pl. bulic̣ `Schar, Menge, Herde', serb. búljiti `die Augen hervorstrecken, glotzen'.
Dentalerweiterungen: gr. βύτανα κόνδυλοι, ὁι δε βρύτανα Hes. (aber βυτίνη λάγυνος ἤ ἀμίς. Tαραντινοι̃ Hes., die Quelle der germ.-rom. Sippe von nhd. Bütte, lat. buttis `Faß', entspricht gr. πῡτίνη `Korbflasche', s. pū̆- `aufblasen'); hierher wohl poln. buta `Stolz', bucić się `prahlen'.
Ai. budbuda-ḥ `Wasserblase, Blase', gr. βυζόν πυκνόν, συνετόν, γαυ̃ρον δε καὶ μέγα Hes. (*budi̯o-, etwa `aufgebläht'? Doch s. unten βύζην S. 101); norw. pūte `Kissen', pūta `dicke Frau', schwed. puta `aufgebläht sein', puta `Kissen' (dial. `cunnus'; mit derselben Anwendung vielleicht gr. βύττος γυναικὸς αἰδοι̃ον Hes.), engl. to pout `hervorragen, die Lippen aufstülpen, schmollen' (`*schwellen'), pout `eine Schellfischart, gadus barbatus', ags. æle-pūte ds. (capitō, eigentlich `Großkopf'), ndl. puit `Frosch';
mit germ. -d- (-þ-): ndd. puddig `angeschwollen', ags. puduc `Geschwulst, Warze', mengl. ndd. podde `Kröte' und mit noch nicht geklärter Bedeutungsentwicklung ags. pudd `Wassergraben', mengl. podel, engl. puddle, nhd. mdartl. Pfudel `Schlammpfütze', wie auch (mit germ. t) norw. mdartl. pøyta, westf. pōt (*pauta) `Pfütze, Pfuhl'; als konvexe Wölbung dazu vielleicht ags.pott, afries. mnd. pot `Pott, Topf (anders Kluge11 unter Pott); vgl. arm. poytn, Gen. putan `Topf, Suppentopf, Krug' aus *beud-n- oder *boud-n-.
Mit germ. b-: ahd. būtil, mhd. biutel `Beutel, Tasche'; isl. budda `Beutel, Geldbeutel', ags. budda `Mistkäfer', mengl. budde `Knospe' und `Käfer', budden `ausschlagen' (`*schwellen'), engl. bud `Knospe', to bud `ausschlagen', mnd. buddich `dick geschwollen', nndd. budde `Laus, Engerling; Schreckbild'; mnd. buddelen, bod(d)elen `Blasen werfen, schäumen', norw. mdartl. boda `brausen, brodeln, vom Wasser'; anord. bođi `Wellenbruch, Brandung'; mhd. butte, nhd. Hagebutte;
daneben mit germ. -tt-: mnd. botte, ndl. bot `Knospe', mhd. butze `Klumpen, mucus; Kobold, Schreckgestalt', nhd. Butze(n), Butz `Schreckgestalt; Klumpen, mucus, Schar; Kerngehäuse', usw., ndd. butt `plump, stumpf, grob', mhd. butzen `schwellen';
daneben mit -t- nach langem Vokal oder Diphthong mhd. buzen `aufschwellen, hervorragen, vorstehen (vom Bauch, den Augen)', ahd. bōzo `Flachsbündel', mhd. bōze `ds.; lächerlicher Mensch, Knabe';
vielleicht lit. budėlė̃ `eine Art Pilz', slav. *bъdъla in čech. bedla `Blätterschwamm', bedly Pl. `Schwämmchen im Munde'; aus dem Arm. hierher außer poytn (s. oben) auch ptuɫ, Gen. ptɫoy `Frucht' und ptuk, Gen. ptkan `grüner Zweig, Trieb' und `papilla, mamilla'.
Air. buiden `Schar', cymr. byddin, abret. bodin ds. hat wurzelhaftes u und gehört ebenfalls hierher.
Labialerweiterung: ags. pyffan `ausblasen', engl. puff `pusten, blasen, aufgeblasen sein, norw. puffa, ndd. puffen.
Gutturalerweiterungen:
Lat. bucca `aufgeblasene, vollgestopfte Backe'; mhd. pfūchen, nhd. (p)fauchen (kann auch unverschobenes idg. p enthalten, vgl. lit. pũkšti `keuchen, schnaufen'); schwed. puk `Geschwulst, Knollen', anord. poki m. `Beutel, Sack', engl. poke ds., nhd. dial. Pfoch `Beutel', ags. pohha, pocca `Sack, Beutel', engl. pocket `Tasche', mndd. nndd. pogge, pugge `Frosch, Kröte; Geschwulst am Unterleib bei Kühen und Stuten', ags. pocc `Blatter', nhd. (eigentlich ndd.) Pocke, dial.Pfoche `Blatter'; anord. pūki m. `Teufel', ags. pūca, pūcel, engl. puck `Kobold' (aus dem Germ.stainmt ir. pūca `Gespenst', vielleicht auch lett. pūk'is `Drache'); hochstufig ndd. pōk `im Wuchs zurückgebliebener Mensch', norw. mdartl. pauk `kleiner, schwächlicher Mensch, Knabe' (über got. puggs `Beutel, Geldbeutel', anord. pungr, ags. pung ds. und scaz-(p)fung `Geldbeutel' s. jedoch Feist 385).
Mit germ. b: mengl. nengl. big (*bugja-) `dick, groß, aufgeblasen'; norw. mdartl. bugge `mächtiger Mann', mengl. bugge (engl. bug) `Rotzldumpen; Kafer, Wanze; Schreckgespenst', nhd. mdartl. bogg(e) `Nasenbutzer, Butzen am Obst, Schreckgespenst'. Hierher vermutlich germ. *buh- (idg. *bhuk-) in ahd. buhil `Bühel', aisl. bōla f. `Beule, Schildbuckel' (*buhlōn-) und *bū̆k- (idg. *bhū̆g-) in schweiz. Bücki `Faß', engl. buck `Waschkübel' uud aisl. būkr `Bauch, Leib', ags. būc `Bauch, Krug', ahd. būh, nhd. Bauch, dazu lett. bugarains `höckerig', buga `hornlose Kuh', budzis `Beule, unreifes Obst'; aber lit. baũžas `hornlos', bužỹš `Vogelscheuche, Schreckbild', būžỹs `Wanze, Laus', búože `Keule, Nadelkopf' (úo wohl aus ōu, vgl. oben S. 99 φωΐδες) können balt. ž als einzelsprachliches Formans enthalten und auf der unerweiterten Wurzel beruhen.
s-Erweiterung:
Gr. βῡνέω > (*βῡνέσω, zum υ: s. Schwyzer Gr. Gr. I 692), βύω (*βυσω), βεβυσμένος, βυστός `vollstopfen', βύστρα, βύσμα `Pfropf', βύζην (βυσ-δην) `gedrängt, voll'; alb. mbush `fülle an'; mir. būas `Beutel, Tasche, Bauch' (*bhousto-, vgl. aisl. beysti `Schinken'), anord. pūss `Tasche, Beutel', isl. pose, ags. pusa, posa, ahd. pfoso `Beutel'; mit der ursprünglicheren Bed. `blasen, aufblasen, schwellen', aschwed. pȳsa `schnauben', mhd. pfūsen `schnauben, niesen', sich pfūsen `sich aufblähen', nhd. mdartl. pfausen, ags. pos `Schnupfen, Wasserfall', engl. pose `Schnupfen', mndd. pūsten `schnauben', pūster `Blasebalg', nhd. pusten (eigentlich ndd.) mdartl. pfausten, anord. pūstr `Ohrfeige' (wie frz. soufflet zu souffler); norw. pūs `Geschwulst', peysa, pūsna `anschwellen', schweiz. pfūsig `geschwollen', nhd. Pfausback, mit ndd. Anlaut Pausback (daneben Bausback mit germ. b-, s. unten); norw. mdartl. pusling `Knirps, Kobold', schweiz. Pfosi `Knirps, unbeholfener, blöder Mensch' (`kurz und dick'); norw. pūs, pøysa `Schlammpfütze', anord. pyss ds. (in Ortsnamen).
Mit germ. b (= idg. bh, z. T. vielleicht unverschobenes oder neues b): ags. bōsom (germ.*būs-mo(n)-), ahd. buosam, mhd. buosem, buosen, nhd. Busen, mhd. būs `Aufgeblasenheit, schwellende Fülle', būsen `schwelgen', nhd. bausen `zechen, schwellen', Baus `abundantia, tumor, inflatio', Bausback, Bausch `anschwellendes, wulstiges Kissen, ausgestopfte Brust', mhd. būsch `Wulst, Bausch', anord. busilkinna `pausbackiges Weib', norw. baus `stolz, übermütig, heftig, hitzig', ahd. bōsi `hartherzig, schlecht', nhd. böse, mengl. bōsten, nengl. to boast `großsprechen, prahlen' (`*sich aufblähen'), nhd. beysinn `dick, weit und groß (von Kleidern)', būstinn ds., aisl. beysti `Schinken', nhd. mdartl. Baust `Wulst', bauste(r)n `schwellen', ahd. biost, nhd. Biest-milch (eigentlich `dicke Milch'), ags. bēost, bȳsting, engl. beastngs, biestings ds., norw. mdartl. budda (*buzdōn-) ds. (unsicherer ist, ob schwed. mdartl. buska `frisches, aufgärendes Bier' und das damit als *beuza-verbundene ahd. bior, ags. bēor `Bier' als das `Aufschäumende, Blasenwerfende' anzureihen sei; über andere Deutungen von Bier s. Kluge11 und Weigand-Hirt).
Russ. búchnutь `anschwellen, quellen', sloven, bûhnem, búhniti `anschwellen, sich aufblasen', búhor `Wasserblase', kasch. bucha `Hochmut' (*bauṣā).
Verwandt ist wohl auch folgende Gruppe, deren Bed. `hervorbrausen' aus `aufschwellen' entwickelt sein kann: aisl. bysia `mit großer Gewalt ausströmen'; norw. mdartl. bøysa `hervorstürmen'; schwed. busa `bestürzen, hervorstürzen'; ostfries. būsen `gewaltsamsein, brausen, lärmen, stürmen' (und `in Saus und Braus leben', vgl. oben mhd. būsen `schwelgen'), būsterig `stürmisch', aksl. bystrъ `verschlagen', russ. býstryj `schnell, scharfsichtig; reißend von der Strömung' (*bhūs-ro-).
mndd. plad(d)eren `schwatzen, plaudern', nndd. pladdern `platschen, bespritzen', schwed. pladder `loses Geschwätz', dän. bladre `loses Geschwätz treiben', älter auch `platschen', mitfehlender Lautversciebung im Schallwort.
Ähnliche Schallworte sind ndd. plapperen (nhd. plappern), mhd. plappen und blappen, ahd.blabizōn `plаppеrn' und mndd. plūderen `plаppеrn' (mhd. plūdern, nhd. plaudern).
Vgl. mit z. T. ähnlicher Bed. bhlē̆d- `aufsprudeln, schwatzen', bhel- `schallen' und bal-, bal-bal- unter baba- (z. B. lit. blebénti mit dem nhd. plappern ähnlicher Bildung).
Mit b (oder bh?): afgh. vraža, gr. ψύλλα (*blusi̯ā), balto-slav. *blusā in lit. blusà, lett. blusa, pr. ON Blus-kaym, russ.-ksl. blъcha, skr. bùha, russ. bɫochá.
Redukt.-stufig oder mit Assimil. an den Vok. der 2. Silbe arm. palar `pustula, bolla'.
av. bā- `scheinen' nur mit ā- (avā̊ntǝm `den gleichenden'), frā (fra-vāiti `leuchtet hervor') und vi- (vi-bā- `leuchten', Benveniste BSL. 32, 86 f.), vīspō-bām(y)a- `allglänzend', bāmya- `licht, glänzend', bānu- m. `Licht, Strahl';
arm. banam (*bhā-n-) `öffne, enthülle' (wenn eigentlich `zeige, lasse sichtbar werden'), Aor. ba-t`si, vgl. gr. φαίνω und alb. bâj;
gr. πεφήσεται `wird erscheinen', *bhǝ-n- im Präsens φαίνω (*φανι̯ω statt *φά-νω Schwyzer Gr. Gr. I 694) `mache sichtbar, zeige', φαίνομαι `erscheine, scheine, leuchte' (ἐφάνην, Aor. ἔφηνα); φᾰνερός `sichtbar, offenbar, deutlich', φανή `Fackel'; φάσις `Aufgang eines Gestirns' (s. auch unter bhā-2), φάσμα, -ατος `Erscheinung, Gesicht, Vorzeichen' (vgl. πεφασμένος); ἀμφαδόν, ἀμφάδιος `offenbar' (ἀνα-φ-); φάντα λάμποντα Hes. (zu *φᾱμι = ai. bhā́ti); vgl. ἀργύ-φεος, ἄργυφος `weißglänzend';
alb. geg. bâj, tosk. bënj (= φαίνω) `mache, tue' (ursprüngl. wohl `bringe zur Erscheinung');
air. bān `weiß', oíb f. (*opi-bhā) `Erscheinung, Schönheit';
as. banut `fōmes'; ags. bōnian `polieren' (d. i. `glänzend machen'), ndd. (und daraus nhd.) bōnen `scheuern, bohnen', mhd. büenen `bohnen' (ob got. bandwa, -wō `Zeichen', bandwjan, aisl. benda `ein Zeichen geben' hierher gehören - etwa als u̯-Ableitung von einem Partiz. bhā-nt- `scheinend' -, ist fraglich. Lit. bei Feist 79 f.);
osorb. baju, bać so `unmerklich brennen, glimmen', nsorb. bajom, bajaś se `glimmen, flackern';
toch. A paṃ `klar' (*bhǝno-), pañi `Schönheit', В peñijo ds. (Duchesne-Guillemin BSL. 41, 164); A pākär, В pākri, a-pākärtse `offen, deutlich'; A pā-tsänk, В pa-tsäṅk `Fenster' (-tsänk usw. `leuchten'), Van Windekens Lexique 78 f.; В pate, A pāt (im Kompos.) `Erscheinung' (*bhā-ti-), Pisani Re. R. 1st. Lornb. 78, 2, 28.
s-Erweiterung bhō-s-: ai. bhā́s- n. (ved. auch zweisilbig), Instr. bhāsā́ `Licht, Schein, Herrlichkeit, Macht', subhā́s- `schönen Glanz habend', bhā́-sati `glänzt', bhā́sant- `glänzend', bhā́saḥ n. `Licht';
gr. φώσκει διαφάνει Hes., διαφώσκω `beginne zu glänzen' sind vielleicht (aus πι-φαύσκω) nach φω̃ς umgebildet, ebenso φωστήρ `Glanz, Leuchte'
Unsicher ist, ob mir. basc `rot', ags. basu, baso `purpurn' (*bhǝs-ko-, -u̯o-) anzuschließen sind, zu got. weina-basi `Weinbeere', ahd. beri `Вееrе', eigentlich `rote Beere'? Dazu der vollstufige MN ahd. Buoso, aisl. Bōsi usw.?
u̯-Erweiterung bhā-u-: ai. vi-bhā́va-ḥ, vi-bhā́van- `strahlend, scheinend';
gr. hom. φάε (*φαε) `glänzte, erschien', φαέθων, -οντος `glänzend', φαεσί-μβροτος, Pind. φαυσί-μβροτος `für die Menschen glänzend', φάος (äol. φάυος, pamph. φάβος) att. kontr. φω̃ς, Gen. φωτός, φάους, `Licht, Heil', wovon *φαεσ-νός in lesb. φάεννος, ion. φαεινός, att. φᾱνός `glänzend', hom. φαείνω `glänze'; πιφαύσκω `lasse leuchten; zeige; gebe kund'. Anders Specht KZ. 59, 58 f.
Ist germ. *baukna-, in afries. bāken `Wahrzeichen, Feuersignal', as. bōkan `Zeichen, Wahrzeichen', ags. bēacen `Zeichen, Fahne', ahd. bouhhan `Zeichen' von solchem germ. *bau- nach *taikna- `Zeichen' gebildet?
arm. ban (*bhā-nis), Gen. -i `Wort, Rede, Vernunft, Urteil, Sache', bay, Gen. bayi `Wort, Ausdruck' (*bhǝ-ti-s = gr. φάτις); bay Partikel `inquit' (= φησί, auch bam = φημί, bas = lesb. φαι aus *bhāsi);
gr. φημί, dor. φᾱμί `sage', φήμη, dor. φάμᾱ `Kunde, Ruf, Offenbarung' (= lat. fāma; ἀφήμονες ἄρρητοι, οὐκ ὀνομαζόμενοι Hes. und das erst bei Apuleius begegnende affāmen `Ansprache' braucht keine alte Gleichung zu sein); φάσκω `sage, sage ja, glaube' (auch βάσκανος, lat. fascinum, s. unter *baba Schallwort), φάτις f. `Gerücht', φάσις `Sprache, Rede, Behauptung, Anzeige'; mit Ablaut φωνή `Stimme';
lat. for, fārī (aus *fā-i̯ō(r) = ksl. baju, ags. bōian) `sprechen', fācundus `redegewandt', fātum `Ausspruch, Weissagung, festgesetzte Weltordnung, Geschick', fāma `Gerede, Gerücht, Überlieferung' (Denom. osk. faamat etwa `ruft'), fābula `Rede, Sage' (*bhā-dhlā), fās eigentlich `Ausspruch, bes. göttlicher oder richterlicher; göttliches Recht', wohl aus (ne)fās est mit infinitivischem fās (s-Stamm) `es ist (nicht) auszusprechen' (anders EM 333); dazu diēs fāstus `Spruchtag für den Prätor', fāsti `das Verzeichnis dieser Tage, Kalender'; als Ableitung von einem Partiz. *bhǝ-tó-s, lat. fateor, -ērī, fassus `öffentlich erklären, zugeben' = osk. fatíum `fari', lat. Fātuus, Beiname des `Faunus vāticināns';
aisl. bōn, bøn `Bitte, Gebet', ags. bäen `Bitte, Fron' (*bhā-ni-s; oder mit ō-Abtönung wiegr. φωνή?); ags. bōian `prahlen' (wie lat. fōr aus *fāi̯ōr, slav. bajǫ);
russ.-serb.-ksl. baju, bajati `erzählen, besprechen, heilen', ksl. basnь `Fabel, Zauberspruch', aksl. balьji, Gen. -ьję `Arzt'.
Auf einem Präsens *bh-en- beruht ai. bhánati `spricht'; auf *bhǝn-u̯- (oder auf germ. Umbildung nach spannan) ahd. bannan redupl. Verb. `unter Strafandrohung befehlen, verordnen, in Bann tun', ags. bannan redupl. Verb `vorladen, befehlen', aisl. banna schw. Verb. `verbieten', wovon ahd. ban, PL banna `Gebot unter Strafaudrohung' (nhd. Bann, Bannwald), ags. gebann, aisl. bann n. `Verbot, Bann'.
Toch. A pā-, pā-c̨- `betteln' (Van Windekens Lexique 87 f.).
Nach Kuiper (АО. XII 262) hierher (*bhǝ-s-) ai. bhiṣ̌ákti `heilt', bhiṣ̌áj- `Arzt', jav. -biś- `heilend'; über av. bišazjāt̃ vgl. Kuiper Nasalpras. 44 f.
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