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Uralic etymology :

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\data\uralic\uralet
English meaning: corn, grain
German meaning: Getreide
Estonian: iva (gen. iva), (dial.) jüvä 'Korn, Körnchen'
K. Redei's notes: Aus dem Iran. od. Urperm. (wohl Syrj.): sam. jur. (88) O jā 'Mehl (wird auch in Fleischbrühe gekocht)'; Jen. Ch. jau-ja, B jâ-sa 'Mehl'; twg. jâ,ja. < frühurar. *i̯eu̯a- od. frühuriran. *yeva-: aw. yauua- 'Getreide', altind. yáva- 'id., Korn, Feldfrucht, Gerste', litau. jãvas 'Getreideart'. Wotj. di̮, syrj. d ist ein Ableitungssuffix. Auf Grund des frühurar. Grundwortes kann *jewä erschlossen werden, wo wegen der Vokalharmonie urar. *a in der zweiten Silbe durch *ä ersetzt wurde. Aus *jewä wurde im FW unter dem Einfluß des *w *jüwä. Denkbar wäre allenfalls frühuriran. yava- mit Assimilation von a in der ersten Silbe an y: *yeva. Mord. u als Fortsetzung des FW *ü kann durch den Einfluß des inlautenden v erklärt werden. Im Wotj. wurde *ü> *i̮ > u; die sporadische Labialisierung *i̮ >u ist durch den Einfluß des folgenden (und später geschwundenen) v eingetreten. Syrj. P PO i hat sich möglicherweise unter dem Einfluß des y aus *i̮ palatalisiert. Im syrj. Wort id (< urperm. *ju̇di) hat sich ein Lautwandel *ju̇->ji̮->ji~>i- vollzogen. Im Mord. und Syrj. fand eine Bedeutungseinengung statt. Die Verbindung von ost. jem, jemm 'Same' mit dem finn. Wort (Castren, Versuch 86; Lindström: Suomi 1852:29; Setälä: FUFA 12: 7) ist nicht akzeptabel. Zum ostj. Wort s. Steinitz:ALH 15:86. Zu finn. jauha- 'mahlen', jauho 'Mehl' und Entsprechungen, die zu den sam. Wörtern gestellt wurden (Lindström: Suomi 1852:26; VglWb. 387; Halasz: NyK 24:466; Lehtisalo: MSFOu. 72:234; FUV mit ?), s. *jaŋša 'Mehl; mahlen' FW.
References: Lindström: Suomi 1852:29; Anderson, Wandl. 128; Paasonen: Suomi 1897/3/13/ 4:12—3, VähKirj. 24:12; JSFOu. 34/3 :4; Munkacsi: NyK 27: 83, KSz. 4: 381; s-Laute 74; Setälä: FUFA 12:7; Jacobsohn, ArUgrof. 29, 118 Anm.; Toivonen: MSFOu. 58:229, FUF 19:177, AASF 1932: 312, UAJb. 24/3—4:43, JSFOu. 56/1:18, Vir. 1953:16; Uotila: MSFOu. 65:78, 252; Steinitz, FgrKons. 25; E. Itkonen: FUF 29:332, 30:39, UAJb. 28: 78, 32:11, 16, 41:81, NyK 70:353; Joki: MSFOu. 103 :43— 4, 151: 265, Vir. 1955:279; Hajdu: ALH 2:275; FUV; SKES; Angere, UrJukFr. 41; Collinder, CompGr. 115, 400; ESK; Mayrhofer 3:9; Harmatta: MÖT 171; Redei: NyK 82:262; Janhunen: MSFOu. 185:123.
Number: 1260
English meaning: malt; sweet
German meaning: Malz, süßer Teig aus Malz und Mehl; süß
Estonian: ima, imal, imalik, imane, imar, imav 'süßlich, fade (nicht sauer oder salzig genug)'
Saam (Lapp): âmiidi- ~ hâmiide- (N) 'have a very sweet taste; have a very delicious taste (esp. of sweets etc. that one can seldom get)'
K. Redei's notes: Das anlautende FP *j ist möglicherweise im Frühurfinn. geschwunden. Läpp. h ist sekundär. Der Vokal der ersten Silbe hat sich in den perm. Sprachen unter dem Einfluß des m labialisiert. Ostseefinn. lä, l, r usw., perm. l sind Adjektivsuffixe; lä (l, le) sind möglicherweise in FP Zeit an das Grundwort getreten. Läpp. iidi ist ein denom. Verbalsuffix. Die Zuordnung von ung. émelyeg- 'Übelkeit empfinden', émelygȍs 'widerlich, ekelhaft, eklig' (Mikola: NyK 65:406) stößt vor allem auf semantische Schwierigkeiten (Redei: NyK 67:329). Sam. jur. ŋamńaly, ŋamnily, selk. ńūńä, kam. ńemga 'süß' (Setälä: FUFA 23 :24, JSFOu. 30/5:35; SKES; ESK mit ?) gehören nicht hierher. Das jur. und kam. Wort sind Ableitungen eines sam. Verbs *am- 'essen' und das selk. Wort eine Ableitung des Verbs ńu- 'lecken' (letzteres s. *ńole- 'lecken' U).
References: Wichmann, WotjChr. 63; Setälä: FUFA 12:24, JSFOu. 30/5:35; SKES; Mikola: NyK 65:406; ESK.
Number: 1261
English meaning: to gnaw
German meaning: nagen
Estonian: jüra-, jürä- 'nagen'
K. Redei's notes: Finn. si (< *ti) und wotj. j sind Ableitungssuffixe. Das finn. und est. Wort sind möglicherweise auf onomat. Ebene Formvarianten von finn. järsi- bzw. est. järä- 'nagen' und gehören dann nicht zu den perm. Wörtern. Syrj. S P i (< urperm. *i̮) der ersten Silbe läßt sich durch den palatalisierenden Einfluß des anlautenden j erklären. Die Zusammenstellung ist wegen des onomat. Charakters der Wörter sehr unsicher. Mehrere Forscher (Lindström: Suomi 1852:29; VglWb. 377; Anderson, Wandl. 152; Liimola: Vir. 1953:126; SKES mit ? usw.) stellen finn. järsi- und est. järä- 'nagen' zu dieser Wortfamilie, was jedoch nicht akzeptabel ist. Die Zusammenstellung der perm. Wörter mit mord. E jarsa-, E M jarca- 'essen, speisen, fressen' (Lytkin, VokPerm. 179) ist falsch. Es kann nicht akzeptiert werden, daß das wog. Wort eine uralte Entsprechung der finn. (Ahlqvist: MSFOu. 2:8) bzw. der perm. Wörter (Liimola: Vir. 1952: 126) ist.
References: Lindström: Suomi 1852:29; VglWb. 377; Anderson, Wandl. 152; Liimola: Vir. 1953:126; SKES; Lytkin, VokPerm. 179; Redei, SLW 100; ESK.
Number: 1262
English meaning: deep place in water
German meaning: tiefe Stelle im Wasser
Saam (Lapp): jârem 'slight widening of a river' (N), L jårrē 'kleiner Talkessel, tiefes Loch, tiefer Kolk in einem See od. Fluß', L jarēm 'kleiner Talkessel mit reicher Vegetation; kleine runde Ausbuchtung in einem Fluß od. einem Bach', (T. I. Itk., WbKKlp. 55) Ko. Not. jēr̨em 'tiefe Stelle im Wasser (bes. unterhalb eines Wasserfalls)' (> finn. dial. järämä 'pieni koski; kleiner Wasserfall')
K. Redei's notes: Läpp. m ist ein Ableitungssuffix. Syrj. S P i (< urperm. *i̮) wurde unter dem Einfluß des anlautenden j palatalisiert. Die Zugehörigkeit von wotj. jer ist wegen des abweichenden Vokalismus unsicher. Das syrj. Wort kann auch in einen anderen etymologischen Zusammenhang gehören (s. *jurma 'tiefe Stelle im Wasser (im Fluß od. See)' ?U). Die Zusammenstellung des syrj. Wortes mit finn. jyrkkä 'steil, schroff, jäh, abschüssig' (Lytkin, VokPerm. 184; ESK) und finn. järvi 'See, Binnensee' (Steinitz, FgrVok. 41 mit ?) ist aus lautlichen und semantischen Gründen nicht akzeptabel.
References: VglWb. 374; T. I. Itkonen: JSFOu. 32/3:66; Tunkelo: MSFOu. 58:290; SKES.
Number: 1263
English meaning: skin
German meaning: Haut
Estonian: iha 'Verlangen', ihalda- 'begehren, trachten, Verlangen haben', ihu 'Leib'
Saam (Lapp): âsse -s- (N) 'back of skins or furs; the skin as distinct from the hair on it; the outer layer of flesh, as the place where a shudder is feit', âl'bmĕ-â. 'the vault of heaven', L assē 'die Fleischseite (Aasseite) einer Haut; Haut des Menschen', Wfs. (478) jissiɛɔ 'die Haarseite eines Felles'
Sammalahti's version: *iša
K. Redei's notes: Die Bedeutungsvarianten im Finn. lassen sich durch die von der Farbe der Haut erweckten Eindrücke erklären. Die beiden Gruppen iho und iha haben sich durch folgenden Bedeutungswandel getrennt: 'Haut (des Menschen), Hautfarbe' -> 'eine schöne Haut habend' -> 'schön; froh, fröhlich' (vgl. ung. vidám szinű 'farbenfreudig'); 'wunderbar' -> 'froh sein; bewundern; wünschen'. Zur ähnlichen Bedeutungsentsprechung vgl. finn. hipiä 'Teint; Gesichts-, Hautfarbe' hiviöitse- 'wünschen, sich nach etwas sehnen', schwed. hy 'Haut, Teint, Hautfarbe', engl. hue 'Farbton, Farbabstufung'. Möglicherweise begann das Wort bereits in FP Zeit mit *j, aber es ist auch nicht auszuschließen, daß j im Mord. und Tscher. ein Sekundärlaut ist. Zum irrtümlich hier eingeordneten ostj. (110)V el 'Körper', O el 'Haut' usw. (Paasonen: FUF 12:304; Setälä: FUFA 12:57; Steinitz, OstjChr.2136; SKES; FUV usw.) s. *wilä (*wülä) 'Oberfläche' FU, ? U.
References: Europaeus: Suomi 1868:109; Wichmann: FUF 3:102; Paasonen: FUF 12:304, MordChr. 69; Setälä: FUFA 12:57; Äimä: MSFOu. 45:179; Ojansuu: Suomi 1927 IV/20:21; E. Itkonen: FUF 29:228; Posti: FUF 31:3; SKES; FUV; Kangas: Vir. 1956:129; Lewy: NyK 60:107; Hakulinen: NylOK 10:338; Collinder, CompGr. 104, 411; ESK.
Number: 1264
English meaning: that; some, each
German meaning: der (die, das); irgendein, jeder (<- ?der, jener)
Estonian: jos (dial.) 'jos; wenn, falls'
Saam (Lapp): juo- (N): juogâ 'something, something or other', juokke ~ juokkĕ 'each, every', ? jǫ̈s ~ jus ~ juos 'if, supposing', L juo- : juoka 'ein, irgendein', juohkka (-e) 'jeder', ? jus 'wenn, falls', juhte 'denn, daß', K (465) T jikke, ji̊ikke, Kld. juikke, Not. ju(o)ihke, A jukke, juikk 'jeder', ? (T. I. Itk., WbKKlp. 69) Ko. P jos 'wenn'
K. Redei's notes: Vgl. ieur. *i̯o- (Relativstamm): altind. yáh, yā́, yát 'wer, welcher', gr. `os 'wer'. Finn. ka, kainen, kin, s, tta, läpp. gä, kke, mord. za, tscher. š, ž, žo usw. sind Ableitungs- bzw. Kasussuffixe. Die läpp. Belege mit ? sind möglicherweise Entlehnungen aus finn. jos. Der erschlossene Pronominalstamm dürfte ursprünglich als Demonstrativpronomen fungiert haben (vgl. Mord.), woraus die späteren Relativ- und Indefinitpronomina entstanden sind.
References: Thomsen, Einfl. 34, SamlAfh. 2:82; Anderson, Stud. 46:79; Paasonen: FUF 6:114; Wichmann: FUFA 16:43; Ojansuu: AUFA 1/3:92, 95; Sköld: FUF 18:218; Collinder, IUrSprg. 57, UAJb. 24/3-4:17, AUU 1/4:119,143; Jensen: Hirt-Festschr. 2:176; Posti: FUF 31:45; E. Itkonen: FUF 31:161, 196, LpChr. 131; SKES; Joki: MSFOu. 151:264.
Number: 1265
English meaning: cool
German meaning: kühl, Kühle
K. Redei's notes: Beke (s. Literatur) hielt wotj. juz 'Kühle; kühl' für identisch mit juž 'hart gewordene ... Schneefläche', was jedoch wegen des inlautenden Konsonantismus nicht akzeptabel ist (wotj. juž s. *jač3 'harte Schneefläche' FP).
References: Beke: NyK 45:342.
Number: 1266
English meaning: strong
German meaning: stark, kräftig
Saam (Lapp): jul'bme -lm-, julmâs, julmok (N) 'fierce-looking, reserved, uncommunicative' ?
K. Redei's notes: Die Zusammenstellung ist aus mehreren Gründen unsicher: 1. In Läpp. N wäre in der ersten Silbe eher o als u zu erwarten; möglicherweise ist das läpp. Wort eine Entlehnung aus dem Finn. 2. Das auf Grund der permischen Sprachen erschließbare urperm. *o kann nur dann dem finn. u entsprechen, wenn unter dem Einfluß des *a in nichterster Silbe im Urperm. eine Assimilation in Öffnungsgrad *u > *o eingetreten ist. 3. Falls die Zusammenstellung richtig ist, muß im Finn. bzw. Läpp. ein Bedeutungswandel 'stark, kräftig' -> 'kräftig' -> 'grausam' vor sich gegangen sein.
References: Szinnyei: NyK 26:3; Setälä: JSFOu. 17/4:6; Wichmann: FUF 15:40; Jacobsohn, ArUgrof. 87; Uotila: MSFOu. 65:70, 373, SyrjChr. 87; E. Itkonen: FUF 31: 166, 273; SKES; Joki: Vir. 1955:278; Toivonen: FUF 32:17; Lytkin, VokPerm. 81,101; Redei: NyK 70:42, UAJb. 41 :138; ESK.
Number: 1267
English meaning: sky; god
German meaning: Himmel; Gott
Estonian: jumal, jummal (Gen. jumala) 'Gott'
K. Redei's notes: Finn. la und est. l sind Ableitungssuffixe, die möglicherweise bereits in ostseefinn. Zeit an den Stamm getreten sind. Die Zugehörigkeit des Mord. ist sehr unsicher, weil die Form Jumi nur in einer alten Quelle und auch dort nur in einer Zusammensetzung belegt ist und jondol, jondul ebenfalls ein Kompositum ist, wobei die zweite Komponente möglicherweise 'Feuer' (= tol) bedeutet. jon- kann nur dann hier eingeordnet werden, wenn seine Bedeutung 'Gott' bzw. 'Himmel' war.
References: Castren: Suomi 1851:122; Lindström: Suomi 1852:27; MUSz. 146; VglWb. 385; Setälä: Suomi 1892/3/5:246, JSFOu. 17/4:48; Anderson, Wandl. 128; Wiklund: FUF 1:83; Paasonen: Suomi 1897/3/13:12, VähKirj. 24:12, NyK 37:14; Genetz: Suomi 1897/3/13:21, 23; Wichmann, TscherT 54; O. Donner: MSFOu. 71:88; Lehtisalo: MSFOu. 72:146; Ravila: Hirt-Festschr. 2:103; Collinder: MSFOu. 74:147; E. Itkonen: MSFOu. 79:197, FUF 31:166,201; Steinitz, FgrVok. 25; SKES; Redei: NyK 69:170; Makarov: SFU 3 :88; Lytkin: Vir. 1967:24; Bereczki: NyK 70:33; ESK; Joki: MSFOu. 151:90.
Number: 1268
English meaning: root (end)
German meaning: Wurzel(ende)
Estonian: juur (Gen. juure) 'Wurzel'
K. Redei's notes: Die Zugehörigkeit der perm. Wörter ist aus semantischen Gründen unsicher. Vgl. jedoch finn. perä 'das Hintere, Hinterteil, Unterteil' - mord. E pŕa, M pŕä 'Kopf, Haupt, Gipfel, Wipfel, Ähre' (s. *perä 'Hinterraum, Hinterteil' FU); finn. pää 'Kopf, Haupt' ~ wotj. pum, puŋ 'Ende, Grenze, Spitze', syrj. pon, pom 'Ende, Anfang, Spitze' (s. *päŋ3 'Kopf, Haupt' U). Die Glieder der Wortfamilie *jökkö-r3 'Wurzel' Ug. (Sajn., Dem. 113; MUSz. 162; VglWb. 365; NyH7; SzófSz.) können wegen des Vokalismus und auch wegen des Konsonantismus nicht hierher gestellt werden.
References: Ahlqvist, MMdGr. 154; MUSz. 162; VglWb. 365; Genetz: Suomi 1897/3/13:24; Setälä: JSFOu. 14/3 : 36; Paasonen: FUF 7:24; Toivonen: FUFA 28:251; E. Itkonen' FUF 29:303; 31:170, LpChr. 132; SKES; Lakö: NyK 59:211; Hakulinen, SKRK3 254
Number: 1269
English meaning: to see, look, notice
German meaning: sehen, blicken, bemerken
Estonian: katsu-'versuchen, prüfen, betasten, befühlen, kosten; besehen, anschauen, sehen'
Saam (Lapp): gæč'čâ- -ǣčč- (N) 1. 'look, look at; look for, see whether', 2. 'regard, notice, observe; take care', 3. 'look after, tend, herd', L kähttja- 'sehen, ansehen, auf etw. blicken, angucken, anschauen, nachsehen; betrachten', K (177) T kiehči̊-, Kld. kīhče-, Not. kiehče-, A kīčče-'blicken, betrachten'
K. Redei's notes: Finn. o, est. u und syrj. al sind deverb. Verbalsuffixe. FP *a > lapp. œ, ä usw. läßt sich durch den Einfluß des *ć erklären. Ebenso die syrj. Vokalvertretung: *a > *ä > a. Ostj. (438) V VK käs- 'finden' hängt mit den zitierten ostj. Wörtern zusammen und ist möglicherweise durch Rückbildung entstanden (vgl. Redei: NyK 72:159).
References: Gyarm., Äff. 66; Castren, TscherGr. 61, Suomi 1845:177; Lindström: 1852:37,66, 85; Hunfalvy: NyK 5:379; Blomstedt, HB 17; MUSz. 1; VglWb. 69; Szinnyei: Nyr. 8:251; ÄKE 384; Toivonen: FUF 19:140, 226, 256, 22:243, 32:37, Vir. 1932:147; Steinitz, FgrVok. 38, DEWO 689; Liimola: FUF 30:276; Fokos: NyK 55: 35, 39, ALH 3:260; SKES; Redei, SLW 112, 113; ESK.
Number: 1270
English meaning: bitter, sour, rotten
German meaning: bitter, sauer, verdorben; ? bitter, sauer, verdorben werden
K. Redei's notes: Wotj. al, an, i̮t, ǝ̑t und ị̑t sind Nominalsuffixe. Im tscher. U- und B-Dialekt steht anstelle des zu erwartenden o ein a in der ersten Silbe. Dies ist möglicherweise durch den Einfluß des a der zweiten Silbe der Verben zu erklären. Das syrj. Wort kommt nur in Zusammensetzungen vor. Die ursprüngliche Form dürfte *kuʒ́ turun 'eine sauere Pflanze; Sauerampfer' gewesen sein. Die Komposita ve̮v-k. und ve̮l-k.-turun lassen sich möglicherweise durch volksetymologischen Einfluß von S kuʒ́ 'Urin, Harn' bzw. der Zusammensetzung * ve̮l-k., ve̮v-k. 'Urin, Harn des Pferdes' erklären. Nomen-Verbum?
References: 640 Setälä: FUF 2:231; Toivonen: FUF 19:192; Lytkin, VokPerm. 207; ESK.
Number: 1271
English meaning: to tear, be torn
German meaning: reissen, zerreissen, entzweigehen, zerrissenwerden
Estonian: katke- 'zerbrechen, zerbröckeln, zerreißen; abreißen, entzweigehen, reißen'
K. Redei's notes: Finn. ea, aa ( < *eδa, *aδa), o, tscher. δä, δa, wotj. al, at sind Ableitungssuffixe. Die obengenannten Wörter wurden von mehreren Forschern (MUSz. 90; VglWb. 65, 66; NyH7) zu anderen Etymologien gestellt (s. *kać3- 'bersten, reißen' Ug.). Das ist jedoch aus lautlichen Gründen nicht akzeptabel. Zu mord. kočka- 'pflücken, sammeln; wählen', das von Toivonen (FUF 19:123) mit ? hier eingeordnet wurde, s. *kička- 'ausreißen, pflücken' FW.
References: MUSz. 90; VglWb. 65, 66; Setälä: FUF 2:226; NyH7; Toivonen: FUF 19:122; SKES.
Number: 1272
English meaning: to bite, gnaw, chew
German meaning: beissen, nagen, kauen
Saam (Lapp): gaśke- -sk~ 'bite, bite to pieces, gnaw; castrate (by biting the testicle to pieces)', L kaskē-, K (187) Kid. Not. kāicke-, Not. auch koaicke- (>finn. kaskaa- 'kuohita (poro); kastrieren das Rentier')
Sammalahti's version: *kačka-
K. Redei's notes: Das tscher. Wort wurde wegen der Stammvariante mit r (z.B. KB mä kartna 'wir aßen') von mehreren Forschern (MUSz. 87; VglWb. 142; SzófSz. usw.) mit den Wortfamilien *kar3- oder *kor3- 'beißen' FU zusammengestellt. Sie gehören jedoch nicht zusammen, weil im Tscher. ein Lautwandel č > t > r vor sich gegangen ist (Beke, CserNyt. 80; Lakó: MNy. 43:33). Syrj. e̮ ist unregelmäßig.
References: Setälä: FUF 2:227; s-Laute 28; Toivonen: FUF 19:121; Uotila: Vir. 1937:144; E. Itkonen: FUF 29:232, 31:159, 190, 297, LpChr. 110; SKES.
Number: 1273
English meaning: smoke, smell
German meaning: Rauch, Brandgeruch, Geruch, Gestank
Estonian: katk (gen. katku), (dial.) katsk (gen. katskö) 'Seuche, Pest'
K. Redei's notes: Mord, mo, m und Syrj. i̮s, e̮s sind Ableitungssuffixe. Im Est. entwickelte sich aus der Bedeutung 'Geruch, Gestank' die Bedeutung 'Seuche, Pest'. Das Syrj. Wort kann nur dann hierher gehören, wenn das in ihm anzunehmende urperm. o aus frühurperm. *o̯ unter dem Einfluß des folgenden *č entstanden ist. 641 Läpp. N guośmo- 'get scorched brown' (MUSz. 39; Wiklund: MSFOu. 10:129; Setälä: FUF 2:226) gehört wegen seines inlautenden Konsonanten nicht hierher. Das irrtümlich hierher gestellte ostj. Vj. kačǝm: k.jĕrjk 'siedendes Wasser' (jerjk 'Wasser'), DN χočǝm 'warm' (MUSz. 39; Setälä: FUF 2:226 mit ?) s. *kač3 'Wärme; warm werden' FU, das wog. Verb So. kos- 'ohne Flamme brennen' (Setälä: ebd.) s. *kiče- (*küče-) 'glühen, ohne Flamme brennen' FU. Das selk. Ke. k<ack<o, N k<ačk<a, kăčka 'Rauch' kann wegen des ursprünglichen anlautenden *j nicht hierher gehören.
References: MUSz. 39; ÄKE 407; Setälä: FUF 2:226, FUFA 12:75, JSFOu. 30/5:71; Beitr. 116; Toivonen: FUF 19:123, 222; Lehtisalo: MSFOu. 72:84; Hakulinen: StudFenn. 1:134; FUV; SKES; E. Itkonen: UAJb. 28:63; Lytkin: VokPerm. 85, 101; Janhunen, SW 39.
Number: 1274
English meaning: across, over (smth.)
German meaning: quer, über (etw.)
K. Redei's notes: Syrj. e̮b ist ein denom. Nominalsuffix. Das tscher. und syrj. Wort wären semantisch nur schwer voneinander zu trennen, deshalb ist es trotz der spärlichen Belege anzunehmen, daß im Syrj. das e̮ der ersten Silbe nicht auf eine palatale (urperm. *ȯ < *ä, urperm. *e < *ä), sondern auf eine velare Vorform (urperm.*ȯ̯ < *a oder *o) zurückgeht. Die syrj. Geminate čč ist sekundär, vielleicht emphatischen Ursprungs.
References: Rédei (Radanovics): NyK 61:360-1, Postp. 151.
Number: 1275
English meaning: to accuse
German meaning: einem etwas vorwerfen, beschuldigen
Saam (Lapp): guocco- -ʒ- (N) 'cast something in one's teeth, reproach'
K. Redei's notes: Im Lapp. auslautenden o verbirgt sich möglicherweise ein Suffixelement. Die Zusammenstellung ist wegen der geringen Belege im Läpp. unsicher.
References: Toivonen: FUF 19:70; Moór: ALH 2:35.
Number: 1276
English meaning: to be visible, appear
German meaning: sichtbar sein, erscheinen
Saam (Lapp): guojeti- (N) 'appear in a wood or in a mist; get clearer, lift (of weather, mist etc.)', L kuojēti- 'in den Sinn kommen; einem einfallen' | .
Janhunen's version: (1) U *kaja (mit Sam. *kaja)
Sammalahti's version: U *kaja (mit Sam. *kaja)
K. Redei's notes: Läpp. ti ist möglicherweise ein Ableitungssuffix. Im Mord. kann ein Bedeutungswandel 'erscheinen' -> 'die Saat erscheint' —> 'die Saat geht auf' angenommen werden. Onomat. Mehrere Forscher (s. Literatur) haben finn. kajaa- 'Licht zurückwerfen, leuchtend erscheinen' und kajasta- 'klar werden' hier eingeordnet. Beide Wörter sind Ableitungen von kajaa- 'widerhallen, tönen', das jedoch wegen der abweichenden Bedeutung nicht in diesen Zusammenhang gehört (s. SKES). Syrj. kaj- 'aufsteigen' wurde von mehreren Forschern (Toivonen: FUF 31:125 mit ?; Lytkin: NyK 71:98; ESK) hierher gestellt. Das ist jedoch nicht akzeptabel (s. *kaŋ3-(*kaŋk3~) 'klettern, steigen' Ug., ? FU).
References: VglWb. 25; T. I. Itkonen: JSFOu. 32/3:14; Wichmann, TscherT 56; Lehtisalo: FUF 21:14; Toivonen: FUF 22:139; 31:125; FUV; Joki: FUFA 32:47.
Number: 1277
English meaning: to sound
German meaning: schallen
Estonian: kaiku-, kaikune- 'kaikua; schallen, erschallen, ertönen' (SKES)
Saam (Lapp): skai'ge- -ig- 'shout loudly, or make some other loud noise, in the distance, so that the shout, sound, is heard echoing' (N) , Wfs. (617) Gȧi̯k̀ȧ- 'ein Tag, ein Wetter, bei dem man auf lange Entfernung gut hören kann'
K. Redei's notes: Finn. u und mord. ńe sind Verbalsuffixe. Das anlautende s im Läpp, ist sekundär. Die Zusammenstellung ist unsicher, weil es sich um onomat. Wörter handelt und das finn. Wort möglicherweise mit kajaa- 'schallen, erschallen' zusammengehört. Onomat.
References: Ahlqvist, MMdGr. 154; Blomstedt, HB 200; VglWb. 26; Kalima: MSFOu. 44:23, FUF 16:230; Wichmann: FUFA 16:39; SKES.
Number: 1278
English meaning: eight
German meaning: acht
Estonian: kaheksa (gen. kaheksa)
Saam (Lapp): gavce -ḱc- (N), kaktse (L), kākce (K (118) T ), Kld. Not. kāχc
K. Redei's notes: Das Numerale 'acht' der FW Sprachen ist, falls das Negationsverb in FW Zeit noch eine medial-reflexive Konjunktion besaß, aus folgenden Elementen entstanden: *kakta + (Negationsverb) *e + (modal-reflexives Konjugationssuffix) *k + (Px3 Sing.) *sä + (Dualsuffix) *n: *kakta e-k-sä-n> *kakteksan. Die ursprüngliche Bedeutung von 'acht' war 'zwei existieren nicht (zwei fehlen von zehn)'. Die Wortverbindung verlor, sobald sie zu einem Wort verschmolzen war, ihren prädikativen Charakter. Im Läpp. und Mord. kann Synkope angenommen werden. Im Läpp. ist auslautendes *n, das die schwache Stufe hervorgerufen hat, für ein Genitivsuffix gehalten worden und geschwunden, während im Mord. die Konsonantenhäufung vereinfacht und die Form ohne n verallgemeinert wurde. Im Tscher. gelangte inlautendes n durch Metathese an seine heutige Stelle. Der palatale Vokalismus im Tscher. hängt mit der Analogiewirkung von KB ǝnδǝkšǝ, U inδeše, B inδeš 'neun' zusammen. Das Wort wurde früher für ein Kompositum aus *kakta 'zwei' und *deksam (< ieur. *dek̑m̯) 'zehn' gehalten (s. Literatur und *ükte e-k-sä > *ükteksä 'neun' FW). Diese Auffassung ist aus lautlichen Gründen nicht akzeptabel. Collinders Etymologie (Vir. 1953:92): *kakta + (tscher. nt) + *ks + (FU) *luka 'zehn' kann, da in den behandelten Numeralien keine Spur eines luka 'zehn' existiert, aus semantischen Gründen nicht akzeptiert werden. Siehe auch *kakta ~ *käktä 'zwei' FU, ?U und *ükte e-k-sä >*ükteksä 'neun' FW.
References: Hunfalvy: NyK 2:424; Sajn., Dem. 60, 79; MUSz. 221; Anderson, Stud. 92; Budenz: NyK 21:200; Thomsen, Berar. 43; Setälä: JSFOu. 14/3 :25, 30/5:94, 43: 53, ÄH 200, FUF 12:162; ÄKE 43, 603; Toivonen: FUF 17:286, 19:143; Jacobsohn: MSFOu. 67:137; Beke: FUF 22:101; O. Donner: MSFOu. 71:45; Kettunen: NyK 50:171; Steinitz, FgrVok. 100; E. Itkonen: Vir. 1950:70, FUF 31:157, 205, 40:336; Hajdú: ALH 2:287; SKES.
Number: 1279
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