ai. vi-ṣpitám ist strittiger Bedeutung;
von der aspir. Form sphē-: ἐρί-σφηλον `ἐρισθενη̃', ἄσφηλοι ἀσθενει̃ς; σφηλὸν γὰρ τὸ ἰσχυρόν Hes.; ohne s- arm. p`art`am `reichlich';
lat. spatium `Raum, Zeit, Weite, Strecke, Dauer'; spēs, -ēī, Pl. spērēs f. `Erwartung, Hoffnung', spērō, -āre `hoffe'; ursprüngl. `von Hoffnung geschwellt'; prosperus `günstig, glücklich' (*pro-spǝ-ro-);
mcymr. ffysgiaw, corn. fesky `Eilen' (*spid-sk-);
got. spēdiza `späterer', spēdumists `spätester', ahd. spāti, Adv. spāto `spät' (eig. `*sich hinziehend');
ags. spōwan `gedeihen, glücken', ahd. spuon `gelingen', germ. *spōði- im ahd. spuot, as. spōd, ags. spēd `Gedeihen, Beschleunigung, Eile', nhd. sich sputen; ahd. usw. spar s. unten;
lit. spė́ti `Muße haben, schnell genug sein, imstande sein', spė́rus `flink', spė̃tas m. `Muße', spėmė̃ f. `Eile'; spė̃kas und spėkà `Kraft';
lett. spẽt `vermögen, können', spḕks `Kraft, Stärke, Macht' (wohl auch lett. spīte `Trotz', spîtîgs `trotzig');
aksl. spějǫ, spěti `Erfolg haben'; spěсhъ m. `studium', spěšiti `eilen';
aksl. sporъ (= ai. sphirá- usw.) `reichlich', in neueren slav. Sprachen auch (und wohl das ursprünglichere) `lange dauernd, lang ausreichend', so russ. spóryj, serb. spȍr `lang dauernd', daher anderseits auch `lange ausreichend, sparsam', čech. sporý `ergiebig, ausgiebig' und `sparsam, spärlich', spořiti `sparen' (dt. Einfluß?), ahd. spar `sparsam, knapp', ags. spær, aisl. sparr `sparsam, karg' (: sporъ);
hitt. išpāi `ißt sich satt', 3. Pl. išpii̯anzi.
Von spĭ- (: speĭ-) aus:
mit der Bedeutung `fett, dick' und g-Formans: ai. sphij- (Nom. Sg. sphik, Du. sphijāu; sphicāu durch Entgleisung nach d. Nom. Sg.?), sphigī `Arschbacke, Hüfte'; aisl. spik n., ags. spic n., ahd. spec, -ckes `Speck';
Mit Dentalformantien: gr. σπίδνος `ausgedehnt, weit, eben', σπιδόεις, σπιδνός (Hes.) ds., σπιδόθεν `von weitem', ἑλεσ-[σ]πίς, -σπίδος `Sumpffläche', ἀσπιδής (*αν-σπιδής mit Präp. ἀν) `geräumig', ἀσπίς, -ίδος `Schild', (`*dem Körper entlang gebreitete Fläche'?), σπίζω `ἐκτείνω';
lat. spissus (*spid-to-) `dicht, dick, langsam, zögernd';
mit dh: σπιθάμη `Spanne (der Hand)', σπιθίαι σανίδες νεώς Hes.;
mit t: lit. speičiù, speĩsti `umringen', spiẽsti `schwärmen', spintù, spìsti `in Schwärmenausbrechen, von Bienen', lett. spiêts `Bienenschwarm' (Partiz. lit. spìstas `gedrängt', lat.spissus); vgl. auch lett. spaile, spailis `Strich, Schwaden des Mähers' (-l- vielleicht aus -dl-), lit. spielóti `in den Nährahmen einspannen', lett. spailes `gespaltener Stecken zum Einklemmen', spī̀le, spī̀lis `eine Zwicke, Zwickeisen; Holznägel; Not, Verlegenheit' (mhd. Lw.?), spī̀lis auch `zeltartig ausgespannte Leinwand', spī̀lêt `klemmen - zwicken, spannen'.
Mit g-Formantien:
gr. σφίγγω `schnüre ein, klemme ein', σφιγκτήρ `Schnur, Band; Muskel';
lett. spaiglis, spaigle `Krebsgabel'; germ. mit der Bedeutung `ausspannen = spreizen': nhd. dial. spaichen `ausschreiten', ausspaichen `mit Schritten oder ausgespannten Fingern ausmessen', norw. speika `mit steifen (gespannten) Beinen gehen', spīka `widerspenstig sein'.
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