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Pokorny's dictionary :

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\data\ie\pokorny
Number: 581
Root: gēu-, gǝu-, gū-
English meaning: to bend, curl; a k. of vessel
German meaning: `biegen, krümmen, wolben'
Derivatives: Nominalbildungen: gudo-m `Darm, Eingeweide', gut-r̥ `Kehle, Hals', gugā `Kugel, Buckel', geu-lo-s `rundes Gefäß, Kugel', gou-no-m `Gekräuseltes, Gewölbtes', gupā `Erdhöhle, Stall', geu-ro-s, gou-ro-s `gekräuseltes (Haar, Welle)', gur-no-s `Rücken, Hüfte', gū-ro-s `rund, gekrümmt'.
Material: Unerweitert wohl in gou̯ǝ- : gū- `Hand', s. dort; ferner norw. kaa `das Heu umdrehen, wenden', anord. `die Ruhe stören' (*kawōn); kā-beinn `krummbeinig' (*gou̯o-; air. gāu, `Lüge', falls aus *gōu̯ā, hierher, sonst mit lat. haud zu verbinden); über gr. γύης, γυι̃ον s. unten S. 398, über γύαλον s. unten S. 397.

    a. Dentalerweiterungeu :

    gud-, geud- (vereinzelt gu̯-ed-?), vor allem im Germ.; gudo-m `Darm'.

    Ai. gudám `Darm';

    maked. γόδα ἔντερα Μακεδόνες Hes.;

    ndd. küt `Darm', nhd. bair. kütz `ein Teil der Gedärme'; ndd. küt, küte auch `Eingeweide kleinerer Tiere, Rogenbeutel; Wade; Tasche, Beutel', mnd. kūt `Weichteile im Tierkörper, Rogenbeutel, Wade', holl. kuit (*kūt-) und kiete (*keot-) `Fischrogen; Wade', engl. mdartl. kyte, kite `Bauch, Magen' (vgl. zur Bedeutung unten qiþus);

    afries. kāte (*kaut-) `Knöchel', mnd. kōte, kūte `Huf, Klauen, bei Pferden das Fußgelenk', ndd. (und entlehnt nhd.) Kote, Köte `Knöchel, Fessel der Pferde', Demin. mnd. kötel, nd. Kötel (aus *kutil) `rundliche Exkremente z. B. von Ziegen, Pferden', mndl. cotel, holl. keutel `ds., Kegel, Knirps';

    norw. dial. kyta `Buckel, aufgebauschte Falte, Anschwellung an einem feisten Körper, sackförmige Erweiterung eines Netzes', schwed. dial. kūta `mit gekrümmtem Rücken gehen oder laufen', nhd. kauzen = kauern (`sich zusammenkrümmen'), geminiert schwed. kott(e) `Tannenzapfen', dial. kutte, kutting `kleiner feister Knabe';

    mit dem Begriff der Einbiegung, Höhlung: ndd. kūte `Grube', mhd. kūz, nhd. Kauz `Grube als Gerichtsstätte' (formell = norw. dial. kūt `Verkrüppelung im Wuchs', schwed. dial. `Knolle, Buckel'; mhd. kūte `Grube, Loch', nhd. mdartl. Kaute ds. wohl aus dem Ndd.); norw. dial. køyta `Einsenkung im Erdboden, Pfütze; Gefäß, worin man Fische trägt' (*kauti-) = mhd. kætze, nhd. mdartl. Kötze `Ruckkorb', ags. cȳte `Hütte, Haus, Lager' ( = īe) = norw. køyta `Waldhütte aus Zweigen', vgl. nhd. dial. kieze `Bastkorb' (-eu-), ags. cȳt-wer `Fischreuse' mit expressiver Geminata mnd. usw. kutte `cunnus' (mhd. kotze `meretrix'); Loch = schlechte Wohn- oder Liegerstatt: ndd. (und entlehnt nhd.) kot, kote `Schuppen, Stall, Hütte', mndl. cot, cote `Höhle, Lagerwilder Tiere, Stall, schlechte Hütte', ags. cot `(Räuber-) Höhle, Haus, Lager', anord. kot `kleine Hütte', kytia ds.;

    nasaliert anord. kunta `vulva' aus mnd. kunte `cunnus; auch Hinterer', norw. schwed. kunt `Ranzen (von Birkenrinde)'; auch av. gunda-, gundā `Teigballen'?

    gū̆-t-, geu-t-; über gu̯-et- siehe besonderen Artikel; gut-r̥ `Kehle'.

    Lat. guttur (*gūtṛ, Bildung wie hitt. kuttar); n. (bei Plautus m.) `Gurgel, Kehle', guttura (Plin.) `dicke Hälse, Geschwülste am Hals';

    dazu als `hautsackartige Gebilde am Hals' u. dgl.:

    geut- in ags. cēod(a) m. `Sack, Tasche', ahd. kiot ds., mnd. kǖdel `Tasche', mhd. kiutel `Wamme, Unterkinn', nhd. Keutel `Fischnetz, Darm, Geschwulst';

    gut- in mnd. koder m., nhd. dial. Köderl, Goderl (*gut-ro-) `Unterkinn, Kropf', ndd. koden ds., engl. cud `das Innere des Schlundes bei Wiederkäuern', ndl. kossem `Unterkinn' (*gutsmo-), norw. kusma `parotitis'; mhd. kuteln, nhd. Kutteln `Kaldaunen';

    mit expressivem dd: ags. codd m. `Hülse, Schote, Sack', aisl. koddi `Kissen, Hode'; vielleicht ahd. kutti `Herde', nhd. Kette, bair. kütt `Schar jagdbarer Tiere';

    hitt. ku-u-tar (kuttar), Dat. ku-ut-ta-ni (kuttani) n. `Nacken, Oberarm' (= lat. guttur, s. oben); kuttanalli `Halskette'.

    b. Gutturalerweiterungen; gugā `Kugel'.

    Mhd. kugel(e), nhd. Kugel, mnd. holl. kogel ds., nhd. dial. Kogel `runde Bergkuppe' (Persson Beitr. 113); rhein. Klugel, Krugel nach Persson wohl erst durch Verquickung mit kliuwel und Klüngel;

    mit gg: ags. cyćǵel, engl. cudgel (*kuggila) `Knüttel', anord. kuggr aus mnd. kogge, engl. cog `breites, plumpes Seeschiff';

    mit germ. k: isl. kjūka `Fingerknöchel', norw. kjūka `Klumpen', kokle, kukle `Klumpen', kokla (und kogla), kokul `Fruchtzapfen der Nadelbäume'; ags. cyćel, nengl. dial. kitchel `kleiner Kuchen'; dazu anord. kjūklingr mit `Gänschen', ags. ćiećen, nengl. chicken, mnd. kǖken, nhd. Küchlein `Hühnchen';

    mit germ. kk: ahd. coccho, nhd. mdartl. Kocke `Haufen, Heuhaufen, Misthaufen', dän. kok(k) `Haufen, Heuhaufen';

    lit. gugà f. `Knopf, Buckel, Hügel', gaũgaras m. `Gipfel eines Berges';

    russ. gúglja, poln. guga `Beule' (Persson Beitr. 937); aber lit. gúogė, gógė f. `Kopf', gõgas m. `Widerrist des Pferdes', wohl nicht aus dehnstufigem *[u]-g-; anders darüber Trautmann KZ. 43, 176;

    mit --:

    npers. gūzak `Fußknöchel' (?);

    lit. gùžas `Knorren, Beule, Kropf', gūžỹs `Kropf', gaũžė `Kopf', lett. gũza, guza `Kropf', guzma `Haufen, Höcker', gũža `Hüfte, Lende, Keule beim Braten';

    ačech. hýžě `Hüfte, Oberschenkel', poln. giża, giza `Knochenkopf am Schienbein u. dgl.' (auch ksl. gyža vinьnaja `Weinstock', serb. gidža ds. als `Knorren, Knorrengewächs'); wahrscheinlicher hierher als zu *geng- (s. dort), poln. guz `Beule, Höcker', guza `Hinterer', sloven. gúza `Hinterer, Höcker', wie z. T. wohl auch andere, an sich auch mit guz = gǫz- ansetzbare Worte (s. *geng-); doppeldeutig sind auch die Worte mit balt. (gunž-) gūž- wie gunžỹs, gūžỹs `Kropf bei Vögeln, Kopf des Oberschenkelknochens' usw.; s. Mühlenbach-Endzelin Lett.-D. Wb. I 685, 687;

    neben lett. gū̆za, guzma stehen kuza `Haufen', kuzma `Hühnerkropf', die formantisch mit guza usw. im Zusammenhang stehen, im anlaut. k- aber ein mit av. fra-, apa-kava- `vorn, hinten mit einem Höcker' und der Sippe qeu- `biegen, wölben' zusammenhängendes Wort zur Voraussetzung haben;

    über das von slav. guz- nicht sicher zu trennende gǫz- s. unter geng-.

    c. Labialerweiterungen; gupā `Erdhöhle'.

    Gr. γύπη `Erdhöhle, Schlupfwinkel, Geiernest' (Hes.); γύψ, γῡπός `Geier' (vom krummen Schnabel oder den krummen Klauen, wie γρύψ zu γρυπός `gekrümmt');

    ahd. chubisi `tugurium', mhd. kobe `Stall, Schweinestall, Käfig, Höhlung', nhd. Koben `kleines, schlechtes Gemach oder Gebäude, Schweinestall' (dazu mhd. kobolt, nhd. Kobold, z.B. Kluge11 315), ags. cofa (engl. cove) `Kammer, Versteck, Höhle' (daraus anord. kofi `Kammer, Zelle'), westfäl. küffe (*kufjō) `schlechte Hütte'; Grundbed. `Loch in der Erde als Wohngrube', eigentl. `Einwölbung', ndd. Kübbung `Anbau'; mhd. nhd. Kober `Korb'; holl. kub, kubbe `Fischreuse'; mhd. kobel m. `(gewölbter) Kasten, enges schlechtes Haus, Stall'; hingegen stammen mhd. kobel n. `Felsenschlucht', kofel `Bergkuppe', nhd. bair.-allem. Kofel, Kobel, Gufel, rätorom. cúvel, ital. cóvolo `Höhle, Felswand' aus lat. *cubulum (zu cubāre) `Lagerstätte des Viehs' (Zinsli, Grund u. Grat 322) und ahd. miluh-chubilī `Milchkübel', mhd. kübel, nhd. Kübel wohl aus mlat. cupellus;

    anord. kūfr `runde Spitze, Haufen', norw. kūven `rundlich, gewölbt' (davon norw. kuva, kyva `abrunden, abstumpfen', vgl. auch schwed. kuffa `bändigen, stoßen = ndd. kuffen `stoßen, ohrfeigen'), holl. kuif (mndl. *cūve) `Federbusch, Schopf, Haube, Baumwipfel' (vgl. in ähnlicher Bed. frühnhd. Kaupe `Federbusch, eigentlich Haube, auf dem Kopf der Vögel' aus ahd. *kūba, wohl aus der rom. Sippe von cūpa, ebenso ags. cȳf `Faß, Tonne', as. kūvīn `Faß', vgl. frz. cuve aus lat. cūpa `Kufe');

    germ. *kubb-: westflämisch kobbe `Federhüschel, buschiges Нaar, Hutkopf', aisl. kobbi m. `Seehund', bair. koppen `buschige Krone eines Nadelbaumes', engl. cub `Junges', cob `runder Klumpen, Kopf, Spinne', vermutlich auch isl. kubbur, kubbi `Klotz, Stumpf' (dazu schwed. isl. norw. kubba `abhauen');

    germ. *kūp-: norw. dial. kūp `Buckel', schwed. kupa `halbkugelförmiges Gehäuse, Bienenkorb' u. dgl.; schwed. kypa `rundes Gefäß aus Stroh', ndd. küpe `großer Tragkorb', engl. dial. kipe (ags. *cȳpe) `geflochtene Fischreuse, Korb'; ablautend norw. dial. kaup `hölzerne Kanne', kaupa `Knolle';

    hingegen stammen wohl aus lat. cuppa f. `Becher': ags. copp m. `Gipfel, Becher' (mengl. auch `Kopf), cupp m., cuppe f. `Becher', nhd. (eigentlich md.) Koppe `Kamm (Haube) der Vögel', Koppe, Kuppe, `runder Berggipfel', mhd. kuppe, ahd. chuppa `Kopfbedeckung' (mit expressiver Verschärfung ahd. chuppha ds., mhd. kupfe, kuffe, gupfe ds., gupf, gupfe m. `Gipfel eines Berges, Spitze des Turmes', worin g- wohl Substitution für roman. c-; anord. koppr `Kopf, Gefäß, Helmknopf, Augenhöhle' ist Lw. aus mnd. kopp); afries. mnd. kopp `Becher', ahd. kopf, chuph `Becher', mhd. kopf `Trinkgefäß, Hirnschale, Kopf' (ähnlich rom. testa `Kopf' aus lat. testa `Scherbe, Schale', mlat. testa capitis), nhd. Kopf.

    Nasaliertes germ. *kumb-: ags. cumb (engl. coomb) `Napf' (in der Bed. `Tal' aus abrit.*kumbo-s `Tal'), mnd. kumm(e) f. `rundes, tiefes Gefäß, Kufe, Napf', nhd. Kumme `tiefe Schale', schweiz. chumme `Zisterne'; *kump- (aus *kumb- mit Kons.-Schärfung) mnd. kump, mhd. kumpf `Gefäß, Tasse', nhd. Kumpf.

    Dazu vielleicht npers. gumbed `Wölbung, Kuppel, Becher';

    ferner vermutlich lit. gum̃bas m. `Wölbung, Geschwulst, Knorren'; lett. gum̃ba `Geschwulst';

    aksl. gǫba `Schwamm, Pilz', skr. gȕba `Schwamm, Aussatz', sloven. gǫ́ba `Schwamm, Pilz', gôbec m. `Maul', аčеch. húba `Schwamm', jünger `Maul, Lippe', russ. gubá `Baumschwamm'; daneben gúba `Lippe'; im Slav. liegt Intonationswechsel vor, die Bedeutung `Maul' ist überall jünger.

    Unter einer Grundbed. `bergen' wurde nhd. Koben verbunden mit av. gufra- `tief; geheimnisvoll, wunderbar', angeblich ursprünglich `in eine Grube versenkt'?

    d. Mit l-Suffixen; geu-lo-s `rundes Gefäß'.

    Ai. gōla- `Kugel', gōlā, gōlam `Ball, runder Wasserkrug'; vielleicht ai. gula-ḥ, gulī, gulikā `Kugel, Kügelchen, Spielball' (oder als gel- zu *gel- `ballen');

    arm. kalum `ich nehme, fasse' (*gu̯e);

    gr. γυλιός `längliche Tasche' (auch γογ-γύλος? s. gong-; über γωλεός s. unter *gol- `liegen');

    gr. γύαλον `Höhlung des Panzers', später `Schlucht', meg. γυάλᾱς `Trinkbecher', ἐγγυαλίζω `händige ein' (vgl. zu letzterem ἐγγυάω unter *gou̯ǝ-) können auch als *γυσαλο- von der s-Erw. *g(e)u-s- stammen;

    lat. vola f. `Höhlung der Hand, des Fußes' (*gu̯-elā);

    ahd. kiol, ags. cēol, anord. kjōll m. `(*rundliches) Fahrzeug, Schiff' (die jüngere Bed. `Kiel' durch Einfluß von anord. kjǫlr `Kiel'; germ. *keula- = ai. gōla-), ahd. kiulla `Tasche'; ags. cȳll(e) `Schlauch, Gefäß', entlehnt aus lat. culleus; woraus finn. keula `Steven', anord. kȳll m. `Sack, Tasche' (ndl. kuil `der mittlere, sackförmige Teil eines Netzes' aber nach. Franckvan Wijk Wb. 356 aus andl. kuidel von der t-Erw. der Wz.); ahd. kūli, mhd. kiule, nhd. Keule (urgerm. *kūlōn-) `Stock mit dickem kugelförmigem Ende', mnd. kūle `Keule, keulenförmiges Gefäß, Hode, Geschwulst, Kaulquappe; (konkav:) `Grube, Höhle' (letztere Bed. auch in mhd. kūle, nhd. (md.) kaule und aschwed. kūla), mhd. kūle, nhd. Kaule `Kugel, kugelförmiger Gegenstand', nhd. Kaulquappe (vom kugelförmigen Aussehen), anord. kūla `Beule, Kugel'; nhd. mdartl. kulle `Kugel, Rolle, Walze', kullern, kollern `rollen, kugeln' (: gr. γυλλός κύβος ἤ τετράγωνοςλίθος Hes. mit Verblassen der Bed. des runden?); vermutlich auch anord. kollr m. `abgerundeter Gipfel, Kopf', mnd. kol, kolle m. `Kopf, oberster Teil von Pflanzen', nhd. küllbock und (hochstufig) kielbock `hornloser Bock', vgl. alb. tsjap gul `hornloser Bock'; norw. køyla (*kauliōn) `Rinne, Kanal'.

    e. Mit n-Suffix; gou-no-m `Gekräuseltes, Gewölbtes'.

    Av. gaona- n. `Haar (bes. der Tiere); (Haar)farbe' (vgl. oben lit. gauraĩ usw.);

    speziell germ. Bildung anord. kaun n. `Beule', mnl. coon f. `Kiefer, Kinnbacken', nld. koon `Wange' (*kaunō); dazu got. kuna-wida `Fessel' (`gekrümmter Strick', zu ahd. widi `Strick').

    f. Mit r-Suffixen; geu-ro-s, gou-ro-s, gū-ro-s, gur-no-s.

    Arm. kuṙn Gen., kṙan `Rücken' (= lit. gur̃nas), kr-ukn, Gen. krkan `Ferse', kur, Gen. kri `Boot, Kahn', auch `Becken, Napf, Pfanne'; kray (*gūrāti-) `Schildkröte'; o-stufig kor (*gou̯-ero- oder -ero-) `gekrümmt, gebogen; verkehrt', kori `Kanal', koriz `Geschwulst; Obstkern, Samenkorn';

    gr. γῡρός `rund, ausgebogen', γυ̃ρος `Rundung, Kreis, runde Grube', γῡρόω `krümme', γυρι̃νος oder γύρῑνος `Kaulquappe' (wie mnd. kū-le, nhd. Kaulquappe, s. oben);

    mir. gūaire `Haar' (ursprüngl. `*Kraushaar', vgl.:) nir. guairneán `Wirbelwind';

    norw. kaure `krause Locke (bes. von Wolle)', kaur `gekräuselte Welle' (idg. *gou-ro-; daneben germ. *kau̯-ara- in:) anord. kārr m. `krause Locke', kāri `das Wasser kräuselnder Windstoß', norw. kåre `Hobelspan'; mit -eu- das germ. Lehnwort finn. keuru `curvus'; mit ū (vgl. γῡρός und die ū̆ enthaltenden arm. Worte) norw. kūra `sich zusammenkauern; ruhen', mnd. kūren `(dem Wild) auflauern', nhd. kauern; mit Anwendung von Gerinnen der Milch norw. kjøre (*keuran-) `Käse im ersten Zustand', kūr (*kūra-) `ds., geronnene Milch', køyr (*kauri-) `Käsemasse von säuerlicher Milch', kaara (*kau̯arōn) `gerinnen, käsig werden' (fraglich hingegen sloven. usw. žûr `Molken' wegen der auf weisenden Nebenform sloven. zûra, zộra `Molken');

    lit. gaũras m., meist Pl. gauraĩ `Haar am Körper, Flachsfaser', lett. gauri m. Pl. `Schamhaare' (vgl. oben av. gaona- n. `Haar'); lit. gur̃nas m. `Hüfte, Fußknöchel', lett. gùrus `Hüfte, Gabel am Spinnrad' (= arm. kuṙn); lit. gū̃rinti, gūrúoti `gekrümmt gehen', lett. gūrâties, guôrîties `sich rekeln'; lit. kálno gùras m. `Bergvorsprung';

    serb. gȕra f. `Höcker', gȕriti se `sich zusammenziehen, krümmen'; ob hierher skr. žúriti se `sich eilen'?; s. auch unter ĝeu- `fördern, eilen'; auch bulg. gúrkam, gúrnъ `tauche ins Wasser'?; die Intonation erforderte *gōurā oder *gou̯e (vgl. oben anord. kārr usw.).

    g. Mit s-Suffixen:

    npers. gōšā `Winkel, Ecke';

    gr. γύης `Krummholz am Pflug', ἄροτρον αὑτόγυον `Pflug, an dem Krummholz und Scharbaum noch aus einem Stück bestanden' (s-Suffix unsicher), wozu γύης `Ackermaß' (*γυ[σ]ᾱς-, aber auch *γυᾱς- möglich); gr. γυι̃ον `Glied Arm und Bein', μητρὸς γυι̃α `Schoß', γυιόω `lähme', woraus γυιός `gliederlahm' (Grdf. *γυσ-ι̯ον; oder γυ-ι̯ον? ders. Zweifel bei γύαλον, s. oben), γαυσός `krumm, auswarts gekrümmt (von Beinen)', γαυσόομαι `krümme mich' (aber γαυσάδας ψευδής Hes. vielleicht galatisch, zu air. gáu `Lüge'?) kann σ nach andern Adj. auf -σός für `gekrümmt' bewahrt haben, doch ist auch das αυ schwierig, da ein Ablaut *gēu- : gǝu- trotz der häufigen Stufe *gū- nicht sicher steht; unklar hom. ἀμφίγυος, Beiwort des Speeres, und ἀμφιγυήεις, Beiwort des Hephaistos;

    mnd. nnd. kūse `Kolben, Keule; Backenzahn', norw. dial. kūs `Buckel'; schwed. kusa `cunnus'; anord. kjōss f. `Tasche', kjōss m. `Bucht, Höhlung', farø. kjōs f. `Kropf', schwed. kjusa `Talschlucht', kjus `Ecke eines Sackes' u. dgl., norw. kȳsa (*keusiōn-) und køysa (*kausiōn-) `Haube, Kapuze'.

References: WP. I 555 ff., WH. I 112 f., 311, 629, 852, Trautmann 80, 100 f.
Pages: 393-398
PIE database: PIE database
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